Initiative Grün für Stadt und Land
Mitte des Monats waren Vertreter der Initiative Grün für Stadt und Land zu einem Gespräch mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke ins Bundesumweltministerium eingeladen.
Die zentralen Punkte des Gesprächs waren die Ausgestaltung konkreter Maßnahmen zur Förderung der grünen Infrastruktur sowie die dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Insbesondere die Klimaanpassung in urbanen Räumen stand im Fokus der Diskussion.
Die Initiative Grün für Stadt und Land setzt sich zusammen aus den Spitzenverbänden der Grünen Branche: Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V., bdla – Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen, Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL) und Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG).
Die Vertreter der Verbände Hajo Hinrichs, BdB-Präsident, Prof. Stephan Lenzen, bdla-Präsident, Matthias Lösch, BGL-Vizepräsident, und Jürgen Mertz, ZVG-Präsident, stellen fest: „Eine standortgerechte Planung und funktionierende Ausgestaltung der grünen Infrastruktur in urbanen wie ländlichen Räumen ist für den Umgang mit den Klimawandelfolgen unerlässlich. Dies setzt zielgerichtete administrative Rahmenbedingungen voraus: Beschleunigungsverfahren sollen die Belange des Naturschutzes berücksichtigen und Pflanzen müssen standortgerecht verwendet werden können. Insbesondere hier besteht Forschungsbedarf in Bezug auf Biodiversität und Klimaanpassung. Selbstverständlich muss die Produktion der Pflanzen sichergestellt werden. Die Herausforderungen der Wassernutzung und der Nachhaltigkeit der Produktion in Bezug auf den integrierten und biologischen Pflanzenschutz sind wichtige Themenfelder für den Gartenbau.“
Die Verbandsvertreter sind sich einig, dass das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung ein wichtiger Schritt ist, um die grüne Infrastruktur zukunftsfest zu machen und weiter auszubauen. Der Grünen Branche kommt eine Schlüsselposition auf diesem Weg zu. Daher ist der Dialog mit der Bundesministerin ein wichtiges Zeichen für die gemeinsame Zielerreichung.
Übergabe Baum des Jahres
Gemeinsam mit der Deutschen Baumkönigin Johanna Hinnerichs überreichten BdB-Präsident Hajo Hinrichs und Stefan Meier, Präsident Baum des Jahres-Stiftung, den Baum des Jahres an die Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages.
Baumkönigin Johanna Hinnerichs berichtete über den Baum des Jahres und warum dieser dazu gewählt worden ist. Das ansprechende Aussehen der Echten Mehlbeere, ihre Vorliebe für offene Standorte und ihre Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu ertragen, haben die Mehlbeere zu einem gern gepflanzten Stadtbaum werden lassen. Man trifft die Mehlbeere in Grün- und Parkanlagen, auf Plätzen und am häufigsten entlang von Straßen und Wegen. Außerhalb der Städte wird sie, vorrangig an Nebenstrecken, gern als Alleebaum gepflanzt.
Es ist zu erwarten, dass die Mehlbeere auch mit der in den kommenden Jahren sicherlich höheren Sonneneinstrahlung und den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommen wird. Die bundesweite Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und der BdB haben die Mehlbeere daher in die Liste der „Zukunftsbäume für die Stadt“ aufgenommen.
Die Übergabe des Baumes an den Ausschuss findet bereits seit vielen Jahren statt und unterstreicht mit ihrer Regelmäßigkeit die grundlegende Bedeutung des Gartenbaus und der Forstwirtschaft für die Gesellschaft. Deren Systemrelevanz für die grüne Infrastruktur wächst proportional zu den Auswirkungen des Klimawandels. Damit die deutschen Baumschulen als Ursprung der benötigten Gehölze weiterhin die weltweit höchsten Qualitäten produzieren können, sind politische Weichenstellungen notwendig. Die dafür unerlässlichen Schritte stellte der BdB im Gespräch mit dem Ausschuss vor: Voraussetzung ist die Wiederbelebung der gartenbaulichen Forschung und Lehre an den deutschen Universitäten und Hochschulen. Resistenz- und Züchtungsforschung, die Etablierung weiterer nachhaltiger Produktionsverfahren, Einsatz von Künstlicher Intelligenz und der Digitalisierung sowie neue Wege im Pflanzenschutz sind dabei Kerngebiete künftiger Innovationsfelder.
„Ein wichtiger Baustein ist ein Stiftungslehrstuhl des Bundes im Bereich der Gehölzforschung, um kurzfristig die universitären Strukturen wiederzubeleben. Der zweite Baustein ist die Verzahnung von Forschung und Praxis. Wir brauchen mehr Modell und Demonstrationsvorhaben, die den Weg in die Praxis der Betriebe weisen. Denn daran hapert es im Augenblick, da Inselprojekte in der Forschung oft im Sande verlaufen, wenn es um die Umsetzung geht“, mahnt der Präsident des BdB, Hajo Hinrichs.
Nach der Sitzung des Agrarausschusses verteilten BdB-Präsident Hajo Hinrichs und BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl noch einige Echte Mehlbeeren an Bundestagsabgeordnete:
In diesem Monat fanden wieder zwei Praktika mit Politiker:innen statt. Der CDU-Abgeordnete Carsten Körber besuchte die Baumschule Mülsengrund in Mülsen. Baumschulinhaber Mirko Hahn führte durch den Betrieb, während dessen wurden gemeinsam mit Carsten Körber und BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl Themen wie überbordende Bürokratie sowie fehlendes Pflanzgut bei gebietsheimischen Gehölzen für Ersazpflanzungen in der freien Natur besprochen.
Das zweite "Praktikum" absolvierte die SDP-Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Elisabeth Kaiser in der Baumschule Deegen in in Bad Köstritz.
Mit Inhaber Heiko Viehweg, Hubert Grimm von der Baumschule Grimm und Marius Tegethoff, stellv. BdB-Geschäftsführer, wurde der Betrieb besichtigt und währenddessen über Branchenthemen gesprochen. Ein großes Thema war auch hier die Bürokratie. Außerdem ging es um die Bereiche Ausbildung und Städtebauförderung.
Initiiert wurde das Projekt „Praxis für die Politik“ vom Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) e.V., in dem der BdB Mitglied ist.
Am letzten Aprilwochenende fand in Berlin der Bundesparteitag der FDP statt. BdB-Präsident Hajo Hinrichs, BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl und stellv. BdB-Geschäftsführer Marius Tegethoff haben diesen wieder für viele Gespräche mit Minister:innen und Abgeordneten nutzen können. Dabei wurde eine Bandbreite von Themen angesprochen: Der Schutz und die Neuanlage von Alleen als wichtige Kulturgüter, Nadelgehölze, die Zukunft der gartenbaulichen Forschung und die Bedeutung von Stadtgrün.
Auch die rund 120 Setzlinge von Zukunftsbäumen sorgten wieder dafür, dass der Stand stets gut besucht war.
Die neue Kampagne erzählt die Geschichte stringent weiter und gelangt nun auf eine übergeordnete Ebene.
Es begann mit Kein #Stadtpark ohne uns“ als erster Kampagnenrunde, in der der Baum als das ultimative Baumschulprodukt im Fokus stand. Im vergangenen Jahr folgte „Keine #grüne City ohne uns“. Hier bewegten wir uns hinein in urbane Lebensräume und holten die Menschen mit Hashtags wie Kein #Durchatmen ohne uns oder Kein #Balkonien ohne uns in ihrer unmittelbaren Lebenswelt ab.
Die neue Kampagnenrunde geht nun einen Schritt weiter. Die übergeordnete Story ist: Kein #grünes Leben ohne uns. Mit den Hashtags/Unter-Stories: Kein #schattiges Plätzchen ohne uns, Kein #Frischluft-Kick ohne uns und Kein #blühendes Leben ohne uns gehen wir in den Sub-Stories auf gewohnt emotionaler und nahbarer Art und Weise die Themen: Abkühlung, Sauerstoff und Biodiversität als für alle essentielle Leistungen der Produkte, die von den Baumschulen hergestellt werden an. Gleichzeitig nehmen die Themen den aktuellen Zeitgeist und politisch-gesellschaftliche Diskurse auf, wodurch eine noch höhere Anschlussfähigkeit generiert werden soll.
BdB-Mitglieder finden alle Materialien zur Kampagne im Mitgliederbereich der BdB-Webseite unter: bit.ly/44oSswM
Sie können das Buch bestellen unter: www.bsg-service.de
BdB-Landesverband Weser-Ems
Am 20. April 2024 ist der Park der Gärten in Bad Zwischenahn in die neue Saison gestartet. Traditionell präsentiert der Verein zur Förderung der Gartenkultur e.V. gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen den jeweiligen Baum des Jahres - eine Echte Mehlbeere wurde in die Allee der Bäume des Jahres gepflanzt.
Auf dem Photo sehen Sie v.l.n.r.: Gerd Stolle (Förderverein), BdB-Ehrenpräsident Walter Hinrichs, LWK-Vizepräsidentin Dagmar Heyens, Gitta Roßkamp (Vorstand BdB Weser-Ems), Dr. Reinhard Schrader (FLN), Landrätin Karin Harms, Björn Ehsen (Park der Gärten), Jan-Gerd Bruns (Bruns Pflanzen).
BdB-Landesverband Schleswig-Holstein
Das einzige Baumschulmuseum Deutschlands, derzeit in Pinneberg-Thesdorf, hat Grund zu feiern: es sammelt, bewahrt und zeigt seit 30 Jahren „warum Bäume in die Schule gehen“.
2019 wurde es mit dem Gütesiegel „Zertifiziertes Museum“ des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet und 2023 erhielt es das „nun-Zertifikat“ (norddeutsch und nachhaltig) für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE). 2024 wird die Fertigstellung einer vom Kreis Pinneberg beauftragten Machbarkeitsstudie erwartet, die prüfen soll, welche Investitionen notwendig sind, um das Museum langfristig zu sichern und einen nachhaltigen Museumsbetrieb zu ermöglichen.
Das Museum hat viel erreicht, viele haben sich engagiert und dennoch ist die langfristige Sicherung des Baumschulmuseums immer noch eine Zukunftsaufgabe. Deshalb fragt das Museum zum Jubiläum:
Woher kommt die Zukunft?
Das Festprogramm beginnt um 14:30 Uhr. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen.
Das Museum ist ab 14 Uhr geöffnet. Das Museumsteam freut sich auf Ihren Jubiläumsbesuch am 5. Mai 2024!
Weitere Infos: www.baumschulmuseum.de
Ganz nach dem Motto „Man schützt nur, was man liebt – man liebt nur, was man kennt“ von Konrad Lorenz widmet sich der Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland e.V. der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) im Pinneberger Baumschulland. Mit neuen BnE-Bildungsangeboten (Modulen) werden Bäume und Gehölze stärker in den Fokus der Menschen gerückt. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Angeboten für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Baumschulmuseum und weiteren Partnern in der Region bietet der Förderverein Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland e.V. verschiedene Module zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) an:
• Der Baum als Erlebnis
• Woher kommt die Zukunft?
• Wir begrünen eine Stadt
• Nachhaltigkeit, was ist das eigentlich? Eine Entdeckungsreise im Stadtwald Fahlt
• Der CO2-Fußabdruck am Frühstückstisch
• Alte Apfelsorten – Vielfalt schmecken!
Weitere BnE-Angebote in Vorbereitung. Fragen Sie gerne nach: bne@pinneberger-baumschulland.de
Die nächste Ausgabe Grün online erscheint am 30. Mai 2024.