Schlaglicht Oktober

Lieber Leserinnen und Leser,

in diesen Tagen schaut die Agrarwelt nach Brüssel. Es geht um die Verlängerung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat.

Die zuständigen Stellen der EU-Kommission haben abermals die Unbedenklichkeit des Mittels, insbesondere in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen des Wirkstoffes bescheinigt. Der Rat hat sich trotzdem nicht zu einer Verlängerung des Mittels durchringen können. Sollte es zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu einer Zulassung kommen, können wir in Deutschland eine Spezialdiskussion erwarten.

Nicht wenige fordern von der deutschen Regierung einen Sonderweg. Selbst wenn Glyphosat die europaweite Genehmigung erhalten sollte, soll in unserem Land dafür gesorgt werden, dass faktisch ein Anwendungsverbot existiert. Aus Sicht des BdB ist das nicht nachzuvollziehen.

Betrachten wir den Baumschulmarkt, erkennen wir, dass dieser international ist. Würde in Deutschland das Mittel im Gegensatz zu den konkurrierenden Baumschulnationen nicht weiter angewendet werden dürfen, käme es zu eklatanten Wettbewerbsnachteilen für unsere heimischen Betrieben.

Alternative chemische Mittel, aber auch mechanische oder thermische Verfahren zur Unkrautbekämpfung sind, wenn sie überhaupt wirksam sind, um die Pflanzengesundheit herzustellen, wesentlich teurer als die Glyphosat-Verwendung.

Betrachtet man das Preisbewusstsein der Kund:innen, würden diese Importen in vielen Bereichen künftig den Vorzug geben. Die heimischen Betriebe würden an Marktanteilen verlieren.

Genau das wäre paradox: Durch die hiesigen Umweltschutzbestimmungen, aber auch durch soziale Standards existiert europaweit in unserem Land die nachhaltigste Baumschulwirtschaft. Diese würde man schwächen zugunsten von Betrieben, die auf anderem Umweltniveau, aber auch auf anderen Sozialstandards fußen. Der Umwelt- und Sozialpolitik würde somit ein Bärendienst erwiesen werden. Weder die biologische Vielfalt noch ein konsistentes soziales Europa würden dadurch befördert. Im Gegenteil.

Die Bundesregierung, aber auch alle Befürworter:innen eines umfassenden Anwendungsverbotes in Deutschland sollten über diese Argumente intensiv nachdenken und diese würdigen.



Es grüßt aus Berlin

Ihr

Hajo Hinrichs

Baumpflanzungen im Wahlkreis

Eine Hopfenbuche für Dingolfing

Gabriele Bschorr, BdB-Vizepräsidentin, Markus Guhl, BdB-Hauptgeschäftsführer, MdB Marlene Schönberger und Bürgermeister Armin Grassinger pflanzten in Dingolfing, im Wahlkreis der Abgeordneten, eine Hopfenbuche.

Bei diesem Termin stand das Thema Forschung im Mittelpunkt, insbesondere die Forderung des BdB nach einem Stiftungslehrstuhl des Bundes.

Die prämierten Sorten wurden am 27. September 2023 im Rahmen der 75-Jahr-Feier der ADR auf der BUGA Mannheim der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Festreden von BdB-Präsident Hajo Hinrichs, BSA-Präsident Elmar Pfülb und dem Vorsitzenden des Fachausschusses Rosen, Wilhelm Alexander Kordes, gab es Fachvorträge rund um die Rose. Moderiert wurde die rundum gelungene Veranstaltung von Klaus Körber (LWG Veitshöchheim).

Die ADR-Koordinatorin Dr. Daniela Christ (BSA) stellte die Entwicklung der ADR seit Ihrer Gründung im Jahr 1948 bis heute dar. Thomas Proll (Rosen Kordes) beleuchtete die Errungenschaften der Rosenzüchtung innerhalb des letzten Jahrhunderts. Die Biodiversität im Rosengarten Zweibrücken wurde von Heiko Hübscher anschaulich präsentiert. Abgerundet wurden die Fachvorträge von Prof. Dr. Traud Winkelmann (Leibniz Universität Hannover) mit einem Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse zu Rosen auf eigener Wurzel.

Alle ADR-Sorten finden Sie unter: www.adr-rose.de

ARGE Baumschulforschung

Rege Teilnahme und gewinnbringender Austausch

Knapp 40 Teilnehmer:innen konnte Kristina Haage, Vorsitzende der ARGE Baumschulforschung, in diesem Jahr begrüßen.

Auf Einladung der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Klaus Körber, trafen sich Vertreter:innen der Universitäten, Fachhochschulen, Lehr- und Versuchsanstalten, Beratungsdienste und BdB-Mitgliedsbetriebe in Veitshöchheim.

Wieder einmal galt es vorrangig, die Ergebnisse der bundesweit laufenden Baumschulversuche aus dem aktuellen Jahr vorzustellen. Der offizielle und informelle Erfahrungsaustausch zwischen Theorie und Praxis ist in dieser Form einmalig im deutschen Gartenbau.

Dominierende Fach-Themen waren dieses Jahr Pflanzenschutz sowie Wasser. Neben den fachlichen Themen wurden, wie in den Vorjahren auch, Betriebe vor Ort besichtigt.

Die ARGE Baumschulforschung hat sich somit wieder einmal als ideale Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis präsentiert, in der Anregungen aus der Praxis aufgenommen und die Versuchsaktivitäten der Versuchsansteller vorgestellt und diskutiert werden.

Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Die nächste Tagung der ARGE Baumschulforschung wird vom 8. bis zum 10. September 2024 in Hannover stattfinden.

BUGA Mannheim 2023

Fulminantes Finale nach 178 Tagen

Ein bunter und informativer Sommer voller gärtnerischer und kultureller Highlights ist in Mannheim zu Ende gegangen. „Es war eine begeisternde, mit vielen Zukunftsthemen bespielte und bis zum Schluss gut besuchte BUGA23“, sagt Hajo Hinrichs, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) und BdB-Präsident.

Am letzten Tag gab es einen Besucherrekord von 31.839 Menschen, die aufs Gelände strömten. BUGA23-Geschäftsführer Michael Schnellbach zeigte sich begeistert, als er bei der Abschlussveranstaltung aktuelle Zahlen bekannt geben konnte: Mit 2,2 Millionen gezählten Besuchen der BUGA Mannheim 2023 wurden die ursprünglichen Erwartungen von 2,1 Millionen sogar übertroffen.

„Die Entscheidung, das Militärgelände zu entsiegeln und Spinelli als Teil des Grünzugs Nordost frei zu halten ist für uns alle zukunftsweisend. Eine wichtige Entscheidung in den Zeiten des Klimawandels und für die Bürger:innen Mannheims“, sagte Hajo Hinrichs. Zum BUGA-Abschluss dankt er der Stadt, der BUGA23-Gesellschaft, aber auch allen Planer:innen sowie den rund 300 gärtnerischen Aussteller:innen, die diese Gartenschau zu einem Highlight gemacht haben.

Doch nun geht der Blick in Richtung Ruhrgebiet. In einer feierlichen Zeremonie gab die BUGA Mannheim 2023 den „Staffelstab“ in Form einer Flagge an die IGA Metropole Ruhr 2027 weiter.

BdB-Landesverband Schleswig-Holstein

Treffen der Juniorenkreise aus Schleswig-Holstein und Weser-Ems im Pinneberger Baumschulland

Im September durften die Junioren des BdB Schleswig-Holstein ihre Kolleg:innen aus dem Gebiet Weser-Ems zum gemeinsamen Besichtigungstag im Kreis Pinneberg willkommen heißen. Der Tag begann mit der Führung bei Baumschule Kühnen in Wedel. Andreas Kühnen empfing die Gruppe und gab einen kurzen Überblick über die Baumschule. Danach wurden die weitläufigen Flächen mit Solitärgehölzen und Alleebäumen auf Anhängern erkundet, begleitet von "Tourguides", die Informationen über die Pflanzen und die Baumschule teilten.

In der Baumschule Stahl in Tornesch gaben die Gebrüder Thies einen umfassenden Einblick in die Produktion von Veredelungsunterlagen im Obstbereich. Besonders die hoch technisierte Abriss- und Aussaatvermehrung sowie das durchdachte Flächenmanagement weckte das Interesse der Besucher:innen.

Der dritte Stopp führte zur Baumschule Zorn nach Tangstedt, wo die Containerquartiere zu Fuß begangen wurden. Andreas Zorn führte die Gruppe herum und berichtete mit großer Fachlichkeit über die Anzucht von Obst- und Ziergehölzen auf den Stellflächen.

So konnte der Abend langsam ausklingen, bevor die Reisegruppe aus Niedersachsen ihre Rückfahrt antrat. Der Tag war in gelockerter Atmosphäre gleichermaßen sehr informativ und bewirkte einen regen Austausch zwischen den Junioren aus dem Ammerland und Schleswig-Holstein. Ein großes Dankeschön an die Baumschulen, die diesen Tag möglich gemacht haben!