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Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
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Schlaglicht Juni

Liebe Leserinnen und Leser,

auch wenn die „großen“ politischen Vorhaben in der Landwirtschaft, wie die EU-Pflanzenschutzverordnung, derzeit auf Eis liegen, gibt es nach wie vor Vorhaben, die uns als Baumschulwirtschaft betreffen. Sei es das Projekt TosBa, das Torfersatz in Baumschulen zum Gegenstand hat und wohl im Spätsommer fortgesetzt wird, sei es das Thema Wasser, welches in Form der Nationalen Wasserstrategie vom Bundesumweltministerium vorangetrieben wird oder in Form der Tagung „Herausforderung Wasserverfügbarkeit und Anpassungsoptionen im Gartenbau“, die kürzlich vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgerichtet wurde.

Auch der Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) zählt in diese Kategorie, der von der medialen Öffentlichkeit weitgehend ignorierten Initiativen der Bundesregierung, die im Moment laufen.

Überall gilt es, die Belange der Baumschulen zu berücksichtigen. Denn keineswegs ist sicher, dass nicht, wie vormals bei der gescheiterten EU-Pflanzenschutzverordnung, Kollateralschäden drohen, weil man die Belange der landwirtschaftlichen Sonderkulturen, insbesondere der Baumschulen, nicht ausreichend würdigt.

Das ist die Alltagsarbeit des BdB: die Leistungen, aber auch die dafür notwendigen Rahmenbedingungen der Baumschulen sichtbar zu machen.

Von Zeit zu Zeit hat man nämlich folgenden Eindruck: Die Politik schätzt unser Produkt, aber nicht die Produktion. Dass beides untrennbar miteinander verbunden ist, sollte jedem klar sein, ist es aber nicht. Die ganze Janusköpfigkeit einer solchen Politik zeigt sich im Nature Restoration Law der EU, das Ende Juni beschlossen wurde. Es fordert die Beschattung der europäischen Städte mit Hilfe einer großen Menge neu anzupflanzender Bäume. Das ist gut und richtig. Das Gesetz beschwört aber gleichzeitig die Gefahr herauf, dass landwirtschaftliche Flächen in großem Maße der Renaturierung zugeführt werden und so der Produktion nicht mehr zur Verfügung stehen. Wer aber mehr Bäume braucht, braucht auch größere Produktionsflächen. Die Politik ist manchmal in ihren Zielkonflikten regelrecht gefangen. Es ist an Berufsverbänden wie dem BdB, auf die Widersprüche dieser Politik hinzuweisen und so Fehlentwicklungen für die Gesellschaft zu vermeiden.

Der von vielen gescholtene Lobbyismus ist schlichtweg notwendig, um allen gesellschaftlichen Gruppen Gehör bei der Politik zu verschaffen. So auch den Baumschulen.

Viel Vergnügen beim Lesen von Grün online.

Es grüßt aus Berlin

Ihr

Hajo Hinrichs

Politische Aktivitäten

Jugendpolitisches Forum im Bundeslandwirtschaftsministerium

Unter dem Titel „Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie - Landwirtschaft und Ernährung zukunftsfest machen!“ fand Anfang Juni das Jungendpolitische Forum vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) statt.

Über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich auf den Weg nach Berlin gemacht, um über die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und die Herstellung zukunftsorientierter Agrar- und Ernährungssysteme zu diskutieren. In interaktiven Workshops ging es um Klimapolitik in der Land- und Forstwirtschaft, Biodiversität, nachhaltigen Konsum und die zukünftige Europäische Agrarpolitik.

Helge zu Jeddeloh, Vorsitzender der Jungen Unternehmer:innen des BdB, nahm an dem Forum teil, um die Interessen der deutschen Baumschulen in die Debatte einzubringen. Er nutze die Gelegenheit und sprach mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Staatssekretärin Silvia Bender über die großen Herausforderungen der Klimapolitik für den Gartenbau. Chancen wie Risiken aus der Perspektive der deutschen Baumschulbranche im Zuge klimapolitischer Maßnahmen wurden ebenfalls thematisiert. Der Schwerpunkt der Diskussionen lag auf den Bereichen Forschung, Entwicklung des urbanen Grüns und akzeptable Rahmenbedingungen für die Produktion.

Bundeslandwirtschaftminister Cem Özdemir

Staatssekretärin Silvia Bender

Helge zu Jeddeloh und Silvia Bender

Helge zu Jeddeloh und Silvia Bender

Letztlich sollen die Ergebnisse des Forums in die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie einfließen. Weiterführende Informationen und Möglichkeiten zur eigenen Stellungnahme finden sich auf: www.dialog-nachhaltigkeit.de.

Politische Aktivitäten

Herausforderung Wasserverfügbarkeit und Anpassungsoptionen im Gartenbau

Das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Thünen-Institut luden am 18. und 19. Juni 2024 zur Tagung „Herausforderung Wasserverfügbarkeit und Anpassungsoptionen im Gartenbau“ nach Berlin ein.

Ganz im Zeichen der fortschreitenden Klimakrise berichteten Expertinnen und Experten in verschiedenen Themenclustern über die derzeitigen Herausforderungen im Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser. Die heutige Verfügbarkeit sowie die zukünftige Entwicklung natürlicher Wasserquellen waren ebenso Bestandteil wie auch die Klärung möglicher Speicherungsmöglichkeiten zur Überbrückung von Dürreperioden.

Der BdB wurde auf der Tagung vertreten durch Ocko Martens, Vorstandsmitglied Landesverband Weser-Ems, und Marius Tegethoff, stellvertretender BdB-Geschäftsführer.

In den Diskussionen zeigte sich schnell, dass pauschale Antworten schwierig zu finden sind. Vielmehr müssen regionale und/oder branchenspezifische Lösungswege erarbeitet und angewandt werden. Dies liegt mitunter an der zunehmend ungleichen Verteilung von Wasser innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. So existieren Gebiete mit dauerhaft niedrigen Niederschlagsmengen gleichermaßen neben Regionen, die regelmäßig von Hochwasserereignissen betroffenen sind. Auch aus diesem Grund hat die Bundesregierung 2021 unter Federführung des Bundesumweltministeriums die Nationale Wasserstrategie auf den Weg gebracht, welche im Zuge der Veranstaltung vorgestellt wurde und die mithilfe der Eingaben der Teilnehmer:innen der Veranstaltung weiterentwickelt werden soll.

Aber auch auf wassersparende Anbaumethoden und damit verbundene rechtliche sowie förderrechtliche Rahmenbedingungen wurde näher eingegangen. Am Beispiel des Baus von Wasserspeicherteichen wurde deutlich, wo sich mitunter Schwachstellen des föderalen Systems auftun. So sind die Bundesländer unterschiedlich auf die Bedürfnisse des Gartenbaus vorbereitet. Sind Baugenehmigung und Durchführung der Anlage eines Teiches in einigen Landkreisen schnell eingeholt und durchgeführt, wird in anderen wiederum ein sehr langer Vorlauf in Teilen mit zusätzlichen Auflagen benötigt. Die aktuelle Dynamik in Sachen Wasserverfügbarkeit macht aber deutlich, dass bürokratische Hürden in diesen Fällen schnellstmöglich abgebaut werden müssen.



Politische Aktivitäten

Aufruf der Verbände der Land- und Forstwirtschaft:

Pflanzenschutz zukunftsfest machen statt Rückbauprogramm für die Landwirtschaft

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im März 2024 eine Diskussionsgrundlage für die Erarbeitung eines sogenannten Zukunftsprogramms-Pflanzenschutz vorgelegt. Während die generelle Botschaft auf der Titelseite des Papiers lautet: „Mit nachhaltigem Pflanzenschutz die Ernten der Zukunft sichern und die Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verringern“, beschränkt sich der Fokus des gesamten Papiers auf die Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.

Vorschlag liefert keine Antworten auf wesentliche Zukunftsfragen des Ackerbaus

Wachsende Herausforderungen wie die Sicherung der Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln, die Vermeidung von Produktionsverlagerungen, die Sicherung der Ernten, der Produkte und Qualitäten und der Schutz des Waldes durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind in dem Papier nur eine Randnotiz. Im Vordergrund steht eine pauschale Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ohne Folgenabschätzung. Insofern liefert der Vorschlag des BMEL keine Antworten auf die wesentlichen Zukunftsfragen des Acker- und Pflanzenbaus einschließlich des Gartenbaus und des Schutzes von Kulturpflanzen vor Schädlingen, Krankheiten und Konkurrenz. Statt den Pflanzenschutz in Zeiten wachsender Herausforderungen zukunftsfest zu machen, stellt das Pflanzenschutz-Programm des BMEL im Kern eher ein Rückbauprogramm der Land- und Forstwirtschaft in Deutschland mit einem stark ordnungsrechtlichen Charakter dar.

Rückschritt für Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Umwelt

Die Chancen von Technik und Innovationen sind völlig unterrepräsentiert – seien es innovative Anbaumethoden, neue Züchtungstechniken, innovative Pflanzenschutzmittel, Digitalisierung oder die Potenziale hochpräziser Ausbringungstechnik, um sowohl die Erträge und Qualitäten der Erzeugnisse zu erhalten, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein notwendiges Maß zu reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt zu leisten. Mit dem Duktus „Reduzierung der Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln“ wird der chemische Pflanzenschutz diskreditiert. Der Schutz der Kulturpflanzen zur Ernährungssicherung wird den Umweltzielen Artenvielfalt, gesunde Böden, saubere Luft und unbelastetes Wasser untergeordnet und als unvereinbar dargestellt. Die unterzeichnenden Verbände sehen die Vorschläge des BMEL eindeutig als Pflanzenschutz-Reduktionsprogramm und als einen Rückschritt für Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Umwelt.

Zukunftsfähiger Pflanzenschutz braucht fachlich fundierte, technikbasierte, wirtschaftlich tragfähige und kooperative Maßnahmen

Die Verbände kritisieren zudem den nationalen Alleingang des BMEL, nachdem auf europäischer Ebene die Verordnung über die Nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) von der EU-Kommission zurückgezogen wurde. Die Verhandlungen auf EU-Ebene sind deshalb gescheitert, weil starre Reduktionsziele und pauschale Verbote des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln der falsche Weg und in der EU nicht mehrheitsfähig sind. Dies nun auf nationaler Ebene anzustreben, wird von den Verbänden abgelehnt. Stattdessen sollten im Sinne der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie der in den Bundesländern gestarteten Initiativen zum Pflanzenschutz und zum Naturschutz gemeinsam Wege für einen kooperativen Naturschutz und Vorschläge für einen zukunftsfesten Pflanzenschutz entwickelt werden. Die Verbände fordern das BMEL auf, das Papier zurückzuziehen und einen zukunftsfähigen Pflanzenschutz auf der Basis fachlich fundierter, technikbasierter, wirtschaftlich tragfähiger und kooperativer Maßnahmen neu auszurichten, anstatt an praxisuntauglichen Verzichtsstrategien festzuhalten.

Die folgenden Ansätze für einen nachhaltigen Pflanzenschutz sollten hierbei im Vordergrund stehen:

  • Digitalisierung und Smart Farming

Während in der Vergangenheit die Kulturfläche meist einheitlich und flächig mit der gleichen Menge an Pflanzenschutzmitteln behandelt wurde, bieten die Einführung von Teilbreitenabschaltungen bis hin zu modernen Techniken einer sensorbasierten Düsensteuerung und Spot-Spraying die Möglichkeit größerer Einsparungen von Pflanzenschutzmitteln. Künftig wird die Ausbringmenge an jeder Düse reguliert, dass nur dort ein Mittel ausgebracht wird, wo es notwendig ist. Die bereits marktverfügbaren Geräte sollten konsequent weiterentwickelt und der Epochenwechsel in der Mittelapplikation möglichst schnell in die breite Praxis gebracht werden. Dabei müssen die hohen Kosten bei der Einführung neuer Technik in der Praxis durch eine gezielte investive und anwendungsorientierte Förderung abgefedert werden.

  • Züchtung

Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels und den sich damit verändernden Umweltbedingungen sind gesündere und gegen Pilzerreger resistentere Pflanzen die Basis für einen niedrigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Mit den modernen Züchtungsmethoden wie der Genomeditierung ist eine deutliche Beschleunigung des Züchtungsprozesses möglich, um agronomische Eigenschaften (wie z. B. Ertrag und Wachstumseigenschaften, Nährstoff- und Wassereffizienz) und auch Krankheits- und Trockenheitsresistenz zu verbessern. Die Resistenzzüchtung ist ein wichtiges Werkzeug zur Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel ohne oder mit deutlich weniger Ertrags- und Qualitätseinbußen.

  • Wirkstoffvielfalt im Integrierten Pflanzenschutz

Der kontinuierliche Verlust von chemischen Wirkstoffen stellt eine derzeit noch nicht ausreichend beachtete Gefahr für die künftige Ernährungssicherung dar. Während der Landwirtschaft 1993 noch etwa 700 chemische Wirkstoffe zur Verfügung standen, sind es aktuell nur noch etwa 200 – ein Rückgang von über 70 Prozent. Im Bereich der biologischen Pflanzenschutzmittel ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen. In einzelnen Kulturen (bspw. Obst, Hopfen, Kartoffel, Raps, Rüben und weiteren sog. Lückenindikationen) wird mittelfristig der Ernteschutz nur noch sehr schwer zu gewährleisten sein. Das Konzept des Integrierten Pflanzenbaus erfordert eine breite Wirkstoffvielfalt, die auch im Nationalen Aktionsplan als Ziel festgelegt ist, bis 2023 in 80 Prozent aller relevanten Anwendungsgebiete mindestens 3 Wirkstoffgruppen zur Verfügung zu haben. Einer Studie des Julius Kühn-Instituts zufolge ist dies nur für 36,5 Prozent der Indikationen erreicht. Trotz hoher Investitionen der Industrie in neue, risikoreduzierte Produkte wie biologische Pflanzenschutzmittel oder sogenannte „Low- Risk-Produkte“, wird der Verlust von chemischen Wirkstoffen auf absehbare Zeit nicht ausgeglichen werden können. Behandlungslücken in der Landwirtschaft verschärfen sich. Der Engpass zeigt sich aktuell auch schon bei weitverbreiteten Feldkulturen. Aufgrund der fehlenden Auswahl können die Pflanzen bei Resistenzen oder neuen Schaderregern nicht effektiv geschützt werden. Im Rahmen des Zulassungssystems kann darauf aktuell – wenn möglich – nur mit Notfallgenehmigungen reagiert werden, auch im ökologischen Landbau. Angesichts dessen fordern die Verbände eine verlässliche Gesamtstrategie für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln im Sinne des nachhaltigen Schutzes landwirtschaftlicher Kulturen. In diesem Sinne sollte auch ein Schwerpunkt auf die Umsetzung der Empfehlungen aus dem BVL-Workshop „Pflanzenschutzmittelzulassung 2030“ liegen, um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln an die zukünftigen Herausforderungen anzupassen.

  • Kooperation im Naturschutz statt Auflagen und Verbote

Die im Vorschlag des BMEL vorgesehene Verschärfung des Ordnungsrechts im Bereich der guten fachlichen Praxis, des Integrierten Pflanzenschutzes, der Vorgaben in Schutzgebieten des Natur- und Gewässerschutzes und der Anwendungsbestimmungen werden keinen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität leisten, sondern enorme Verlagerungseffekte zur Folge haben. Das Programm sollte vielmehr den Ansatz der Zukunftskommission Landwirtschaft verfolgen, die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz voranzubringen, Artenvielfalt als Geschäftsfeld für die Landwirte zu entwickeln und innovative regionale Naturschutz-Kooperativen aufzubauen. Auf kooperativem Weg und im Dialog sollte die Förderung der Artenvielfalt und eine moderne produktive Landwirtschaft mit Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Einklang gebracht werden, wie es viele Projekte erfolgreich belegen. Praxistaugliche und wirtschaftlich tragfähige Maßnahmen sind hierfür umzusetzen. Die Verbände kritisieren insofern das Misstrauen gegenüber der guten fachlichen Praxis und die fehlende Kooperation im Naturschutz und fordern die Übertragung der vorhandenen Erkenntnisse erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen.

Die Verbände fordern konkret:

  • Nutzen des Pflanzenschutzes für sichere Ernten und gute Qualitäten ins Zentrum der Pflanzenschutzpolitik stellen!
  • Verzicht auf pauschale Mengenreduktionsziele und nationale Alleingänge im Pflanzenschutz!
  • Integrierten Pflanzenschutz in der gesamten Breite fördern!
  • Innovation bei der Zulassung voranbringen und breite Vielfalt an Pflanzenschutzmitteln für Ernährungssicherung und zukunftsfesten Pflanzenschutz gewährleisten!
  • Zonale Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und Zulassungsverfahren für Lückenindikationen verbessern!
  • Vorrang für Kooperation beim Naturschutz festschreiben!
  • Moderne Pflanzenschutztechnik und deren Anwendung forcieren und in die Breite bringen!
  • Mit modernen Züchtungsmethoden die Resilienz der Land- und Forstwirtschaft verbessern!

Fazit

Die unterzeichnenden Verbände setzen sich für einen nachhaltigen und fachlich fundierten Schutz land- und forstwirtschaftlicher Kulturen vor Schädlingen, Krankheiten und Konkurrenz ein. In diesem Sinne setzt das Programm des BMEL die falschen Akzente, ignoriert Technik, Innovation und Fortschritt und fokussiert einseitig auf Ordnungsrecht und eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Die Vorschläge des BMEL bieten keine Antworten auf die Zukunftsfragen der Landwirtschaft. Aus Sicht der Verbände müssen folglich die Vorschläge zurückgezogen werden. Es bedarf einer grundlegenden Neuausrichtung der Pflanzenschutzpolitik der Bundesregierung

Neue Serie: "Nachhaltigkeit in der Baumschule"

In dieser Serie zeigen wir, wie Grün die deutschen Baumschulen wirklich sind und welche Innovationskraft der Baumschulproduktion inne liegt.

Die etwa 1.500 Betriebe in Deutschland bewirtschaften etwa 17.000 Hektar Kulturfläche. Das sind deutlich unter 1 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Und trotzdem ist dieses scheinbar zu vernachlässigende Teilstück des deutschen Agrarsektors der Ursprung für die grüne Infrastruktur in Deutschland und darüber hinaus. Die deutschen Baumschulen bilden das Rückgrat der zukunftsfähigen biologischen Vielfalt in unseren Städten, der freien Natur und den Wäldern. Der Wirtschaftszweig ist mithin ein Kernstück der deutschen Umweltökonomie.

Der Klimawandel und damit einhergehende vielfältige Veränderungen, etwa in Bezug auf die Vegetationszeiten, Verfügbarkeit von Wasser, aber auch das häufigere Auftreten von Krankheiten und Schädlingen, die immer häufiger aus anderen Erdteilen kommen, machen eine ständige Anpassung der Produktionsverfahren notwendig.

Um am Ende des Produktionsprozesses ein Produkt gewährleisten zu können, was gewünscht wird: Ein gesundes Gehölz, das seine Funktionsfähigkeit am Verwendungsstandort sicherstellt, wird in den Betrieben ständig an neuen Verfahren geforscht, wie Pflanzenproduktion noch nachhaltiger als bisher vonstattengehen kann. In dieser und den kommenden Ausgaben von Grün online zeigen wir einige Beispiel davon.

Unter dem Projektnamen „Pro Healthy Tree“ arbeiten die Baumschule Baum & Bonheur aus Nettetal und die Consultingfirma Compas Agro aus Venlo (NL) gemeinsam an der Entwicklung von Prognosemodellen für Krankheiten und Schädlinge in Baumschulkulturen. Das Projekt ist eines von vier Modellprojekten, das im Rahmen des Interreg-Projekts „Agropole Innovates“ durchgeführt wird und dazu dient, Innovationen im Agrobusiness voranzubringen.

Stefan Even (links), Dirand van Wijk (2.v.r.) und Paul Groenewegen (rechts) von Compas Agro arbeiten im Innovationsprojekt “Pro Healthy Tree“ gemeinsam mit Jörg Hoffmann (2.v.l.), Peyrik Möller (3.v.l.) und Sabine Theobald von Baum & Bonheur.

Wer die Ursachen kennt, die Pflanzenkrankheiten auslösen, kann frühzeitig und vorsorglich Maßnahmen ergreifen und damit eine Ausbreitung verhindern oder einschränken. Pflanzenschutzmittelanwendungen können dadurch reduziert und die Pflanzengesundheit kann verbessert werden.

Im Obstbau haben sich Prognosemodelle für Pflanzenkrankheiten bereits bewährt. Dabei sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windaktivitäten die wichtigsten Parameter, die einen Einfluss darauf haben, ob z.B. Apfelbäume vom Echten Mehltau befallen werden oder nicht.



Pflanzengesundheit als Basis für den wirtschaftlichen Erfolg von Baumschulen

Was schon für den Obstbau funktioniert, soll nun auch für einige Pilze und Schadinsekten erarbeitet werden, die typischerweise in Baumschulgewächsen auftreten. Ziel ist es, durch eine präzisere Vorhersage des Auftretens von Krankheiten und Schädlingen im Alleebaumanbau Gegenmaßnahmen effektiver einleiten zu können. „Für uns als Baumschule sind solche Erkenntnisse wichtig, denn gesunde Baumbestände sind unser Kapital. In Zukunft werden wir voraussichtlich mehr Einschränkungen bei der Auswahl von konventionellen Pflanzenschutzmitteln erfahren. Deshalb müssen wir frühzeitig umdenken und genau wissen, welche Faktoren einen Befall begünstigen und wie wir mit möglichst biologischen Maßnahmen gegensteuern können“, erklärt Jörg Hoffmann, Leiter Prozess- und Betriebsoptimierung der Baumschule Baum & Bonheur aus Nettetal. Für Baumschulen ist es wichtig, eine Gesunderhaltung der Pflanzen zu gewährleisten und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben zu können.



Versuche sollen neue Erkenntnisse bringen

Die Versuche im Rahmen von Pro Healthy Tree sollen Kenntnisse über Parameter hervorbringen, die einen Befall mit Krankheiten und Schädlingen begünstigen. Außerdem testen die Projektpartner, welche Pflanzenschutzmaßnahmen diese am besten vorbeugen. Genauer gesagt geht es um die Entwicklung von Prognosemodellen für die Schadpilze Rinden- und Blattflecken an Linden sowie Mehltau an Eichen und der Felsenbirne und dem Auftreten von Borkenkäfern an Eichen. Jeder Versuch wird mit vier verschiedenen Behandlungen durchgeführt. In den Versuchen zu den Schadpilzen wird neben der Kontrolle, die unbehandelt bleibt, eine Einheit mit konventionellen Pflanzenschutzmitteln behandelt. Eine weitere Versuchseinheit erhält Biostimulanzien zur Blattstärkung und Blattdüngung, die auch im biologischen Anbau eingesetzt werden und eine präventive Wirkung haben. Die vierte Einheit erhält die Biostimulanzien auf Basis von Aminosäuren. Anhand regelmäßiger Beobachtungen wird die Entwicklung der Schadpilze verfolgt. Damit wird auch die Wirksamkeit einer Kombination des Prognosemodells mit den Biostimulanzien untersucht, um so eine effektive, umweltfreundliche und wirtschaftlich tragfähige Behandlungsmethode zu entwickeln. Compas Agro hat bereits viel Erfahrung mit der Durchführung von Versuchen zu alternativen Pflanzenschutzmaßnahmen gesammelt und begleitet in diesem Projekt die Versuche auf dem Gelände von Baum & Bonheur.

Die Bäume für die Versuchsreihen wurden bereits 2022 auf dem Gelände von Baum & Bonheur gepflanzt. Die Datenmessung über Wetterstationen hat in 2023 begonnen und regelmäßige Kontrollen der Versuchsbestände dienen dazu, Beobachtungen über Veränderungen genau zu dokumentieren. So lassen sich später Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Krankheiten bzw. Schädlingen und den durch verschiedene Sensoren gemessenen Daten herstellen und in ein Prognosemodell überführen. Außerdem wird so die Wirksamkeit der verschiedenen Pflanzenschutzmaßnahmen bewertet. Das Projekt läuft noch bis August 2026. Im Juni sollen erste Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltung präsentiert werden.



Stärkere Vernetzung und Innovationskraft durch Agropole Innovates

Pro Healthy Tree ist ein Innovationsprojekt von vieren, die im Interreg-Projekt Agropole Innovates realisiert werden. Die gewonnenen Daten aus Pro Healthy Tree sollen Grundlage für die Digitalisierung des Prognosemodells sein, die in einem weiteren der vier Innovationsprojekte von Agropole Innovates umgesetzt werden soll. Dieses trägt den Titel Digital Talking Tree und wird von den Firmen ISIS IC aus Wesel und Yookr aus Horst (Niederlande) durchgeführt wird.

Ziel von Agropole Innovates ist es, die Innovationskraft des Agrobusiness zu erhöhen. Damit soll nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dieser Branche in der Grenzregion gestärkt werden, es werden auch konkrete Lösungen für unternehmerische sowie gesamtgesellschaftliche Herausforderungen entwickelt. Agropole Innovates und alle vier Innovationsprojekte werden im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,025 Mio. Euro durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE NRW), das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB Niedersachsen), das niederländische Wirtschaftsministerium (EZK) sowie die Provinz Limburg mitfinanziert.

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Bitte Ton einschalten: Jörg Hoffmann, Baum & Bonheur, über das Projekt.

Save the date

BdB-Seminare "Stadtbäume & Schwammstadt" auf der GaLaBau 2024

Diskutieren Sie mit uns: Wir laden Sie herzlich ein zu unserem Seminar „Stadtbäume & Schwammstadt“, welches wir zweimal anbieten am 12. September 2024 von 10 bis 11:30 Uhr und von 12 Uhr bis 13:30 Uhr auf der GaLaBau. Zwischen den Seminaren erwartet Sie ein Mittagsimbiss.

Angesichts der Herausforderungen, die die Klimakrise für die Lebensqualität in Städten mit sich bringt, spielen insbesondere Bäume für das Stadtgrün eine entscheidende Rolle. In den Seminaren wird die Rolle von Stadtbäumen im Kontext der Schwammstadt diskutiert.

Moderiert werden die Seminare von Philipp Sattler, Geschäftsführer der Stiftung Die Grüne Stadt. Als Referenten erwarten Sie: Prof. Dr. habil. Hartmut Balder; Peyrik Möller, Baum & Bonheur und Michael Bruns, Marken Pflanzen Export GmbH.

Anmeldung unter: veranstaltung@gruen-ist-leben.de

LKW-Maut

Ab dem 1. Juli 2024 greifen die neuen Regelungen zur LKW-Maut. Im vergangenen Monat informierte BdB-Verbandsanwalt Matthias W. Kroll in einem online Seminar die BdB-Mitglieder über die Mautpflicht sowie die für Baumschulen relevanten Ausnahmeregelungen.

BdB-Mitglieder finden alle Informationen zum Thema im Mitgliederbereich der BdB-Webseite unter: www.gruen-ist-leben.de/mitglieder

BdB-Landesverband Weser-Ems

Schüler:innen der Oberschule Bad Zwischenahn besuchen im Rahmen der Berufsorientierung vier Baumschulen

Auch in diesem Jahr konnte wieder der 7. Jahrgang der Oberschule Bad Zwischenahn in vier Mitgliedsbetrieben des Landesverbandes begrüßt werden. Bereits seit zehn Jahren gibt es die Kooperation, die durch Julie Müller, Berufsorientierungscoach der Gemeinde, unterstützt wird. Für die Schülerinnen und Schüler bietet der „Baumschultag“ eine sehr gute Möglichkeit, mehr über den Beruf des Baumschulgärtners zu erfahren.

In den teilnehmenden Betrieben (Heinje und Hinrichs in Edewecht, Lorenz von Ehren in Bad Zwischenahn sowie Ehlers in Westerstede) konnten die Schüler:innen verschiedene Tätigkeiten, wie zum Beispiel Topfen, Schneiden und Stäben, selbst durchführen. Außerdem waren Geschicklichkeits-Parcours zu absolvieren oder ein Quiz zu lösen. Die Aktionen wurden größtenteils von den Auszubildenden der Baumschulbetriebe vorbereitet und betreut.



Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die Unterstützung und freuen uns auf den Baumschultag 2025!



ToSBa-Abschlussveranstaltung

Mitte Juni fand nach knapp vier Jahren Projektlaufzeit die offizielle Abschlussveranstaltung des Modell- und Demonstrationsvorhabens zur Praxiseinführung torfreduzierter Substrate in Baumschulen (ToSBa) statt. Zehn Baumschulen aus dem Ammerland und im Pinneberger Baumschulgebiet wurden knapp vier Jahre und drei ganze Kulturjahre dabei begleitet, den Torfanteil ihrer Substrate in ausgewählten Baumschulkulturen zu reduzieren. Gesamtkoordinatorin Dr. Inga Binner begrüßte alle knapp 90 Teilnehmenden.

Die Leiterin der LVG Rostrup Dr. Gerlinde Michaelis begrüßte alle Teilnehmenden ganz herzlich in den Räumlichkeiten der LVG und sprach von Projekt ToSBa als eine Erfolgsgeschichte.

Renke zur Mühlen, Ehrenmitglied des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) e.V., begrüßte als Mitinitiator des Projektes die Teilnehmenden, dankte der erfolgreichen Projektarbeit in ToSBa und appellierte an ein Folgeprojekt ToSBa 2, welches seiner Meinung nach benötigt werde.

Renke zur Mühlen, Baumschuler und Ehrenmitglied BdB, hält seine Grußworte und beschreibt den Projektanstoß zu ToSBa.

Hajo Hinrichs, Baumschuler und Präsident Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V., sendete eine Grußbotschaft per Videoaufzeichnung und appelliert e an alle Baumschulen und Gärtner:innen die bisher noch keine Berührungspunkte mit Torfersatz haben: „Macht euch auf den Weg, die ersten Schritte sind nicht schwer.“

Nach den Erfahrungsberichten aus den Demonstrationsbetrieben gab es eine Zusammenfassung und einen Ausblick. Ein Torfersatz in Baumschulen bis zu 50 Vol.% ist gut möglich, wenn das Substrat passend zum Betrieb und zu den Kulturen gewählt wird und die Kulturführung ggf. leicht angepasst wird. Auch höhere Torfersatzraten können möglich sein. Dann sind aber stärkere Anpassungen bei der Kulturführung nötig und die Kultursicherheit sinkt. Torfersatz führt zudem meist zu höheren Substratkosten. Es empfiehlt sich eine enge Begleitung bei der Torfreduktion, ein direkter Kontakt mit dem Berufsstand und der Beratung. Trotz dessen bleiben Problemfelder: Unter anderem die höheren Substratkosten, die aktuell nicht auf die Baumschulgehölze umgelegt werden können, und die geringere Kultursicherheit aus vielerlei Hinsicht, die essentiell ist. Abschließend präsentierte Dr. Inga Binner das in Kürze startende Projekt: ToSBa 2 „Modell- und Demonstrationsvorhaben zur Praxiseinführung weitestgehend torfreduzierter und torffreier Substrate in Baumschulen 2“. Viele haben es sich gewünscht und ToSBa 2 wird tatsächlich bald über den Projektträger die FNR starten.

Zuletzt blieb nur noch ein großes Dankeschön des ToSBa-Teams an alle teilnehmenden Baumschulen für die Mitarbeit und Offenheit. Ein Dankeschön ging auch an die Finanzierung vom BMEL und den Projektträger BLE.

Das ToSBa-Team (v.l.n.r.): Pia Bunger, Hendrik Averdieck, Dr. Inga Binner, Thorsten Ufer

Die individuellen Wege und Herausforderungen der Torfreduktion in den letzten vier Jahren ToSBa-Projekt sind in einer kurzen Info-Broschüre zusammengefasst. Die Demobetriebe geben darin noch mal Tipps für die Umstellung und teilen ihre wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt.

BdB-Landesverband Hannover

Sommerveranstaltung in Hamburg

Die Mitglieder des BdB-Landesverbands Hannover trafen sich in diesem Jahr in Hamburg zu ihrer Sommerveranstaltung und Mitgliederversammlung. Im Rahmen der Mitgliederversammlung berichtete BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl von den Aktivitäten des Bundesverbandes.

Nach der Versammlung besuchten die Teilnehmenden die Baumschule Lorenz von Ehren, wo Bernhard von Ehren, geschäftsführender Gesellschafter und BdB-Schatzmeister, sie durch die Quartiere führte. Im Anschluss wurde im nebenangelegenen Gartencenter mit Bistro "Garten von Ehren" eingekehrt.

Dresden richtet die BUGA 2033 aus

Stadtrat stimmt für die Durchführung der Bundesgartenschau im Jahr 2033

Mit der Unterzeichnung eines Durchführungsvertrages haben die Landeshauptstadt Dresden und die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) ihre gemeinsamen Pläne für eine Dresdner Bundesgartenschau im Jahr 2033 besiegelt. Vorangegangen war ein Beschluss des Stadtrates mit klarer Mehrheit zur Durchführung der Bundesgartenschau 2033.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Dresden wird die BUGA 2033 ausrichten und damit dieses einzigartige Format erstmalig in den Freistaat Sachsen holen. Mit der Umsetzung vieler Ideen wird nicht nur Dresden blühen und wachsen. Die Dresdner BUGA soll vielmehr Strahlkraft für die Region und für ganz Sachsen entfalten. In einer intensiven Arbeitsphase haben wir seit 2022 die Grundlagen für eine gelingende Zusammenarbeit im Sinne der BUGA Dresden gelegt. Ich freue mich sehr, dass die Partnerschaft mit der DBG nunmehr besiegelt ist und wir mit diesem erfahrenen Partner unsere Pläne für eine einzigartige, innovative BUGA gemeinsam realisieren können.“

DBG-Geschäftsführer Dr. Achim Schloemer: „Eine BUGA ist mehr als das sechsmonatige Event. Mit einer BUGA werden bleibende Werte geschaffen. Wir stoßen städtebauliche Prozesse an, holen Grün in die Stadt. Das Dresdner Konzept hat viele herausfordernde und gleichzeitig sehr chancenreiche Aspekte. Wir werden mit all unserer Erfahrung und Expertise zu einer erfolgreichen Realisierung beitragen, die für Stadt und Region ein großer Gewinn sein soll. Ich freue mich, im Namen der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH an dem heutigen Abend den offiziellen Zuschlag für die BUGA 2033 tätigen zu können.“

Auf Basis des Ratsbeschlusses vom Dezember 2023 hat sich die Landeshauptstadt Dresden um eine Bundesgartenschau (BUGA) für das Jahr 2033 beworben. Im März 2024 kam die mündliche Zusage der von dem Delegationsbesuch in Dresden beeindruckten Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG). Mit der Unterzeichnung eines Durchführungsvertrages haben die Landeshauptstadt Dresden und die DBG nun ihre gemeinsamen Pläne für eine Dresdner Bundesgartenschau im Jahr 2033 besiegelt.

Die Verwaltung bereitet unter Hochdruck die konkrete Arbeit an den Projekten vor. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Gründung der gemeinnützigen „BUGA Dresden 2033 gGmbH“, die als gemeinsam von DBG und Stadt getragene Gesellschaft die BUGA realisieren wird.

Als Leitmotiv der BUGA 2033 fungieren die Trümmerberge und -halden, die über die gesamte Stadt verteilt sind. Die Luftangriffe am 13. und 14. Februar 1945 haben die Innenstadt weitgehend zerstört. Die Trümmer wurden in drei höheren Trümmerbergen an den Hellerbergen, am Ostragehege und in Leuben sowie flacher ausgezogenen Halden (unter anderem im heutigen Südpark) oder anderweitig (zum Beispiel im Bereich der Galopprennbahn Seidnitz) abgelagert. Diese Erhebungen sollen im Sinne bedeutender Erinnerungsorte als zentrale Bereiche entwickelt und näher im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. Die Standorte sind auf das gesamte Stadtgebiet verteilt und sollen durch übergreifende Grünzüge miteinander verbunden werden. Wesentliches Ziel ist es, bereits vorhandene Grün- und Freiflächen einzubinden und weiterzuentwickeln.

Mit der Ausrichtung der BUGA im Jahr 2033 durch die Landeshauptstadt Dresden wird die erste Bundesgartenschau seit dem Geburtsjahr der Bundesgartenschau 1951 im Freistaat Sachsen stattfinden. Anknüpfend an die lange Gartenschautradition der Jahre 1887, 1926 und 1936 wird sich die Stadt durch eindrucksvolle Pflanzungen präsentieren. Darüber hinaus beschleunigt eine BUGA nicht nur die städtebauliche Erneuerung. Sie fördert den Tourismus und löst Investitionen in der Stadt sowie der Region aus. Mit einer BUGA werden Parkanlagen, neue Freiräume und Erholungswerte mit nachhaltigem Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Moderne Gartenschauen sind Initiatoren einer zukunftsgerichteten Stadt- und Regionalentwicklung und wirken weit über das Durchführungsjahr hinaus. Infolge der avisierten Verzahnung mit dem Umland über Außenstandorte soll sich die BUGA zu einem stark verbindenden Erfolgselement für die gesamte Region Dresden entwickeln. Die Lebensbedingungen in der Landeshauptstadt Dresden und die bundesweite Anziehungskraft der Stadt wird mit der Fortführung und Beschleunigung begonnener Maßnahmen und der Umsetzung von neuen Ideen und Projekten gesteigert.

Die nächste Ausgabe Grün online erscheint am 29. Juli 2024.