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Er war ein ungewöhnlicher Baumschuler, denn er kam als Quereinsteiger in die Branche: sein erster Beruf war Heizungsbauer. Als späterer Baumschulmeister hat er gemeinsam mit seiner Frau Anneliese die elterliche Baumschule seit den 1970er Jahren geführt und stetig weiterentwickelt sowie zukunftsfähig gemacht. Heute ist die Baumschule Plum in Heinsberg bei Aachen längst an die nächste Generation übergeben.
Zukunftsfähigkeit war auch seine Devise in der Verbandsarbeit. Schon früh engagierte er sich im Kreis der Jungen Unternehmer der Rheinischen Baumschulen. Und auch in seiner Vorstandsarbeit im Landesverband förderte er den Verbandsnachwuchs.
Karl-Heinz Plum setzte stets auf die Gemeinschaft und die Einigkeit im Berufsverband. Die zahlreichen Exkursionen mit den Verbandsmitgliedern zu Zielen in Europa und der Welt halfen, den Zusammenhalt der Baumschulgärtner:innen zu festigen. Als Vorsitzender der rheinischen Baumschulen pflegte er in diesem Sinne einen integrierenden Führungsstil.
Dieser prädestinierte ihn auch für sein Amt als Präsident des Bundesverbandes, das Karl-Heinz Plum 2005 bis 2013 innehatte. In einer Zeit mit großen innerverbandlichen Herausforderungen – Stichwort Bundesnaturschutzgesetz und die darin gesetzlich verankerten Beschränkungen des Baumschulsortiments für die freie Natur – gelang es ihm mit großem Einsatz, die Wogen innerhalb der BdB-Landesverbände, die teils hochgeschlagen waren, wieder zu glätten.
Auch die Neuaufstellung der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft DBG wurde unter seiner Ägide umgesetzt. Der BdB konnte sich als gleichberechtigter Gesellschafter dieser GmbH etablieren, die bis heute die Lizenzen der Bundesgartenschauen vergibt. Als zwischenzeitlicher Vorsitzender des DBG-Verwaltungsrates und als Mitglied zahlreicher Aufsichtsgremien von BUGA-Gesellschaften konnte er zudem maßgeblich die Weiterentwicklung von Gartenausstellungen als Wegmarken moderner Stadtentwicklung begleiten.
In seine Präsidentschaft fielen auch erste Überlegungen zur Verlegung des Verbandssitzes von Pinneberg nach Berlin. Im Jahr 2010 wurde von ihm die damalige BdB-Hauptstadtrepräsentanz im Regierungsviertel eröffnet.
Karl-Heinz Plum, Träger der BdB-Ehrennadel und nach seiner Präsidentschaft Ehrenpräsident des Verbandes, wurde 2010 auch das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen; u.a. für seine großen Verdienste um die deutsche Baumschulwirtschaft.
Auch nach seiner aktiven Zeit in den verschiedenen Ämtern des Verbandes stand er dem BdB mit Rat und Tat zur Seite. Bis zum Jahr 2024 war er regelmäßiger Gast der BdB-Wintertagungen in Goslar und der Sommertagungen.
Karl-Heinz Plum, der am 17. Oktober des vergangenen Jahres seinen 78. Geburtstag feiern konnte, ist am 02. März 2025 für immer von uns gegangen. Der gesamte BdB verneigt sich vor ihm und trauert mit seiner Gattin und den weiteren Familienangehörigen. Der Verband wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Politische Aktivitäten
In den vergangenen Wochen fokussierten sich die politischen Aktivitäten auf die Begleitung der Sondierungsgespräche und anschließenden Koalitionsverhandlungen, um die Interessen der deutschen Baumschulwirtschaft einfließen zu lassen.
Sondierungsgespräche
Nach Abschluss der Sondierungsgespräche hat der BdB die PM: "BdB mahnt: Die grüne Infrastruktur politisch priorisieren" versendet. Mit großem Erfolg: Die ZEIT vom 13. März 2025 hat die BdB-Pressemitteilung zitiert und als Aufhänger für einen Artikel zum Thema Infrastruktur genommen.
Die ZEIT vom 13.03.2025, der BdB wird in der Bildunterschrift sowie direkt zu Beginn des Artikels genannt.
Auflegung eines Sondervermögens für die Infrastruktur
Gemeinsam mit BGL, bdla und ZVG hat der BdB sich in einem Verbändeschreiben unter dem Titel "Grüne Infrastruktur stärken – Klimawandelfolgen abmildern" direkt an die relevanten Entscheider:innen bei CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen gewandt, um das in der Verfassungsänderung erwähnte Infrastrukturpaket auch auf die grüne Infrastruktur explizit auszudehnen. Mit Erfolg, da 200 Milliarden Euro für den Klimawandel priorisiert werden.
Koalitionsverhandlungen
Darüber hinaus wurden die für die Baumschulwirtschaft relevanten Beteiligten der Koalitionsverhandlungen per E-Mail angeschrieben und die politischen Forderungen der deutschen Baumschulwirtschaft übermittelt.
Nach dem Bekanntwerden der Zwischenergebnisse der Arbeitsgruppe 11 – Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt im politischen Berlin, wurde sofort zu den für die Baumschulwirtschaft erfreulichen Ergebnisse gepostet.
Statustagung
Impressionen
Eine Torfminderung ist nur bei ausreichender Menge an Torfersatzstoffen möglich. Das war die Kernaussage aller über 100 Teilnehmer:innen der Statustagung zum Thema „Torfminderung im Gartenbau“.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat vor vier Jahren das Ziel formuliert, dass im Einzelhandel bis 2026 kein Torf mehr in den Substraten verwendet wird, im Profibereich bis 2030.
Ziel der Torf-Statustagung am 19. und 20. März war es, einen Überblick über die bisherigen Maßnahmen und Aktivitäten und deren Ergebnisse im Rahmen der Torfminderungsstrategie zu erhalten.
„Wir Baumschulen haben schon viel erreicht.“, so BdB-Präsident Hajo Hinrichs. „Wir Baumschulen unterstützen das Ziel der Torfminderung – dies vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels. Man darf aber nicht übersehen, dass die Baumschulen momentan monetär viel in die Torfminderung investieren und das alleinige Kulturrisiko tragen. Hilfreich wäre auch, wenn geeignete Torfersatzstoffe in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sind.“, so Hajo Hinrichs weiter.
Während der Tagung wurde ebenfalls zum Ausdruck gebrachte, dass Handel und Endverbraucher:innen stärker eingebunden werden müssten, um die Mehrkosten der torfreduzierten Produktion stärker zu würdigen und angemessen mit der Ware umzugehen.
Ebenso darf die Forderung nach einer torfreduzierten oder torffreien Produktion nicht für Deutschland alleine gelten. Um die Wettbewerbsgleichheit zu garantieren, müssen gleiche Bedingungen für alle gelten.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir würdigte in einem Grußwort die bisherigen Erfolge bei der Torfreduktion und bedankte sich ausdrücklich bei den Substratherstellenden, den Produzent:innen und dem Handel. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, auf weitere Reduktionsschritte zu drängen.
BdB-Transformationskongress
Am 3. und 4. Juli 2025 lädt der BdB zum Transformationskongress “Wurzeln & Visionen: Stadtgrün der Zukunft” ein. Der Kongress findet in einem der Leuchtturmprojekte für Stadtgrün in Deutschland statt: Dem Grünen Bunker St. Pauli.
Der Klimawandel stellt unsere Städte weltweit vor große Herausforderungen. Höhere Temperaturen, zunehmende Starkregenereignisse und veränderte Niederschlagsmuster erfordern innovative Ansätze zur Klimaanpassung. Eine zentrale Rolle spielt dabei die grüne Infrastruktur, die neben Parks, Straßenbäumen und begrünten Fassaden auch urbane Wälder, Dachgärten und Wasserflächen umfasst.
Der zweitägige Kongress „Wurzeln und Visionen: Zukunft Stadtgrün“ hebt die Bedeutung von Stadtgrün für die Klimaanpassung hervor und zeigt Wege auf, wie Kommunen ihre Grünstrategien zukunftsfähig gestalten können. Darüber hinaus lenkt er das Augenmerk auf die zentrale Rolle von Baumschulen und ihren Produkten, insbesondere den Gehölzen, die für die Entwicklung einer klimaangepassten grünen Infrastruktur für Städte unerlässlich sind.
Die grüne Infrastruktur benötigt selbst grundlegende Voraussetzungen, um ihre klimarelevanten und ökosystemaren Leistungen nachhaltig - Stichworte sind hier Transpirationskühlung, Regenwasserrückhalt und Habitate für größere Biodiversität in Städten - erfüllen zu können.
Die Fachtagung hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl gartenbauliche, planerische sowie auch soziokulturelle Aspekte der notwendigen urbanen Transformation zur Sprache zu bringen. Der Kongress zeigt vor diesem Hintergrund Wege auf, wie die Transformation der Kommunen zu einem klimawandelgerechten Lebensraum für Mensch und Natur gelingen kann. Internationale Best-Practices und Benchmarks der grünen Transformation werden vorgestellt, eine Vielzahl von Referent:innen und Expert:innen kommt in Keynotes und Diskussionen zu Wort. Das thematische Spektrum reicht hier vom integrierten urbanen Gartenbau bis zum notwendigen Umbau der Siedlungswasserwirtschaft: Von den Wurzeln zu den Visionen!
BdB-Transformationskongress Wurzeln & Visionen: Stadtgrün der Zukunft 3. und 4. Juli 2025 im Grünen Bunker St. Pauli Kosten: 109 Euro Early-Bird-Ticket / 149 Euro Programm und Anmeldung
BdB-Ausbildungskampagne
Die neue BdB-Ausbildungskampagne "Let's Grow" ist da! Die Kreationen aus lauten Farben, klaren Linien und ausdrucksstarken Gesichtern ziehen die Aufmerksamkeit direkt auf sich. Die Kampagne besteht aus fünf Motiven in Bild und Videoform, die für Social Media, insbesondere Instagram, konzipiert wurden.
Während die BdB-Ausbildungskampagne "Bevor alles Game over ist" mittlerweile hauptsächlich für TikTok erstellt wird, legt "Let's Grow" den Fokus auf Instagram. So soll eine Altergruppe über der TikTok-Zielgruppe angesprochen werden und die Bewerbung des Ausbildungsberufes Gärtner:in Fachrichtung Baumschule insgesamt intensiviert werden.
Materialien für BdB-Mitglieder
Im Mitgliederbereich der BdB-Webseite finden BdB-Mitglieder die Materialien der Kampagne wie Social Media Posts und Videos zum Download. Außerdem können dort in Kürze Flyer, Rollups und Sportbeutel im Kampagnendesign bestellt werden.
BdB-Landesverband Württemberg
Am 05.02.2025 fand die Mitgliederversammlung des BdB-Landesverbandes Württemberg statt. Unter den 55 Teilnehmer:innen befanden sich, neben den Mitgliedern des Verbandes, auch Vertreter:innen des Ministeriums sowie Kolleg:innen aus Bayern, den Bildungsinstituten und BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl.
Der Beginn der Veranstaltung stand ganzheitlich unter dem Thema Steuer. Nach einem ersten Impulsvortrag mit dem Titel Umsatzsteuerliche Pauschalversteuerung und der Wechsel zur Regelbesteuerung, vorgetragen von Markus Lohneisen und Markus Hartmann, Steuerberater und Geschäftsführer ging es auch schon weiter mit einem umfänglichen Vortrag über die steuerlichen Gesichtspunkte bei Betriebsübergabe und Betriebsaufgabe durch Berndt Eckert, Steuerberater. Vor allem die Aspekte der Betriebsübergabe haben bei den Teilnehmenden viele Fragen hervorgerufen und zu intensiven Diskussionen geführt.
Friedrich Waller, Vorsitzender des BdB-Landesverbands Württemberg, hat noch einmal die wesentlichen Vorteile einer Verbandsmitgliedschaft in den Vordergrund gerückt. Vor allem die Unterstützung der Mitglieder durch den Verband bei wichtigen Fragestellungen der Unternehmenssicherung wurde durch die anwesenden Mitglieder noch einmal bekräftigt. In diesem Zusammenhang wurde durch Friedrich Waller auch noch einmal auf den Baumschulerlass hingewiesen und zur Beteiligung der Mitgliedsbetriebe am Betriebsvergleich aufgerufen.
Im Anschluss an das Mittagsessen folge der verbandsrechtliche Teil, welcher in diesem Jahr geprägt wurde durch die Wahlen zum stellvertretenden Vorsitzenden, zum Schatzmeister und in Teilen zum Beirat. Erfreulicherweise wurde den bisherigen Vertretern das Vertrauen der Mitglieder in ihre Tätigkeit für Vorstand und Beirat durch Wiederwahl bestätigt. Markus Braun wird auch in der kommenden Amtszeit die Position als stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes ausüben, Peter Bock wird weiterhin als Schatzmeister im Verband fungieren.
Abschließend erfolge noch ein Bericht zur Baumschulbörse. Diese war auch im vergangen Jahr wieder ein Erfolg. Vor allem auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarverbänden ist positiv hervorzuheben.
Zum Ende der Veranstaltung zogen die Teilnehmenden ein positives Fazit zur Verbandsarbeit des BdB-Landesverbandes Württemberg.
Die nächste Ausgabe Grün online erscheint am 30. April 2025.